Ich hab das alles mal Revue passieren lassen. Die letzten 10 Jahre als Selbständige. Und wie ich in kleinen Mini Schritten da hin gekommen bin, wo ich heute stehe. Ich sag nicht, dass ich am Ziel bin. Vielmehr ständig auf dem Weg.
In diesem Artikel möchte ich dir erzählen, wie aus einem Nebenerwerb in der Elternzeit mein heutiges Vocal Coaching Business wurde.
Von Babybauchsingen über Klangschalen zum Kinderchor
Angefangen hat mein Leben als Selbständige eigentlich mit dem Babybauchsingen – gefühlt in einem anderen Leben. Singen mit Schwangeren, Singen mit Babys, Singen mit Kleinkindern. Im Münchner Westend bot ich damals musikalische Kurse als Nebenerwerb in meiner Elternzeit an. Das war schön und auch gleichzeitig eine willkommene Abwechslung vom Home & Kids Caring Alltag. Davor war ich eigentlich Produktionsleiterin in einer Filmproduktionsfirma gewesen. Allerdings war mir in den Moment, als ich Mutter wurde klar, dass ich das nicht mehr weiter machen konnte und wollte.
Also hüpfte, tanzte und sang ich mich durch die ersten Babyjahre bis ich 2012 dann in Stuttgart landete. Mit einem zweitem Kind und erst einmal keinem Plan, was ich mit meinem Leben anstellen wollte. Ich wusste nur: back to the roots. Also Stimmarbeit und musikalische Arbeit. Keine Ausflüge mehr ins Fernseh- oder Film Business.
Als Freundin des lebenslangen Lernens und des schönen Klangs beschloss ich 2015, eine Fortbildung zur Klangschalen Behandlerin zu machen. Ich kaufte mir drei wunderschöne Klangschalen und verwöhnte erholungsbedürftige Personen auf meiner Massageliege. Im Rückblick gesehen hätte ich die Erholung wohl am meisten gebraucht…Parallel dazu gründete ich einen Kinderchor und gab erste Gesangsunterrichtsstunden – in meinem Wohnzimmer. Irgendwann dazwischen – in meiner Erinnerung 2013 – ging dann auch meine Website online. Damit war es offiziell.
Klangschatz geht online
Der Name Klangschatz war das Ergebnis eines Herumspielens mit Wörtern. Eine Worterfindung aus den Begriffen „Wortschatz“ und „Klangschale“ – Klangschatz eben. Der Name meines Business sollte damals möglichst weit gefasst sein und eben alle Bereiche meiner Selbständigkeit abdecken. Und das schafft er auch heute noch. Obwohl ich keine Klangschalen Massagen mehr anbiete.
Nach drei Jahren im Schwäbischen ging es wieder zurück nach München. Ich musste mir wieder was Neues aufbauen und überlegte – frei nach dem japanischen IKIGAI Prinzip – was macht mir Freude? Was kann ich gut? Wofür werde ich bezahlt? Und die Antwort war: musikalische Frühförderung. Also klapperte ich verschiedene Kitas ab, wurde engagiert und war fortan Musikpädagogin (liebevoll „Mus Gabi“ genannt). Ich verdiente Geld und war gut beschäftigt. Ich hatte einige private Gesangsschüler*innen und war Musikdozentin an einer Münchner Berufsschule. Ungefähr zeitgleich trat „LAX VOX®“ in mein Leben und brachte die entscheidende Wendung für meine Selbständigkeit.
LAX VOX® war für mich der Weckruf für meinen Start als Vocal Coach
Bei allen voraus gegangen Umtrieben blieb eines auf der Strecke. Die professionelle und tiefer gehende Beschäftigung mit der menschlichen Stimme. Das ermöglichte mir die Begegnung mit der LAX VOX® Übung. Sie lies mich nicht mehr los, weil sie mir endlich die Stimmfreiheit schenkte, die ich mir gewünscht hatte und einen leichten Zugang zur Lösung von Stimmproblemen ermöglichte. Und ich belegte Fortbildung um Fortbildung. Machte mich schlau, arbeitete wieder an meiner eigenen Stimme, lernte das Estill Voice Training kennen. Und ich spürte, dass die Stimmarbeit mit Erwachsenen das war, was ich eigentlich machen wollte.
Positive Psychologie als didaktische Grundlage
Doch das Ganze sollte auch auf didaktisch festen Beinen stehen. Also erarbeitete ich mir in einem einjährigen Fernstudium eine Zusatzqualifikation im Bereich positive Psychologie. Damit hatte ich auch die notwendigen Coachingskills für mein angestrebtes Coachingbusiness. Mit der anschließenden Ausbildung zur LAX VOX® Master Trainerin, die ich 2022 abgeschlossen habe, tauchte ich dann noch einmal ganz tief in die Welt der Sprech- und Singstimme ein.
Und seitdem geht es stetig aufwärts mit meiner Selbständigkeit. Und ich will damit nicht sagen, dass es einfach ist und ich mir nicht an manchen Tagen eine Angestellten Tätigkeit wünsche. Aber ich stelle fest, dass ich besser werde, mit jedem Tag und mit jeder Person, mit der ich arbeite. Ich kann mich mit dem einbringen, was ich gut kann – im Moment. Wer weiß schon, was die nächsten 10 Jahre bringen.
Da war doch noch was?
Der Corona Lockdown. Zugleich die härteste und katastrophalste Zeit für mich – in persönlicher und beruflicher Hinsicht. Und dennoch auch eine Phase, in der ich noch einmal ganz viel gelernt habe: erste digitale Produkte herausgebracht, erste Online Coachings gegeben, erste eigene Online Workshops konzipiert und gegeben. Einen funktionierenden Social Media Account aufgesetzt und regelmäßig bespielt, bis ich darin so gut war, dass manche mich gefragt haben, ob ich das für sie machen will. Ich musste mir erarbeiten, wie man die eigene Website baut, einen Newsletter einrichtet, mir neues Equipment anschaffen. Ich kann also sagen, ohne die Corona Pandemie stünde ich nicht da, wo ich heute bin.
Es gibt es einen Spruch, den ich gerne Menschen mitgebe, mit denen ich zusammen arbeite. Und er ist auch für mich immer wieder eine Erinnerung, das zu schätzen, was ich bereits erreicht habe.
„Wherever you go, there you are.“